Bald bis 800 Watt Leistung erlaubt: 2024 ein Balkonkraftwerk kaufen?

Kaum ein Thema wird in der jetzigen Zeit so heiß diskutiert wie die Energiewende. Mit dem Plug-and-Play-Mini-Solarenergiesystem kann jeder Haushalt auf kleinem Raum einfach von kostenloser Solarenergie profitieren und selbstversorgend sein.
In Deutschland erfreut sich die als Balkonkraftwerk bezeichnete Einrichtung weiterhin großer Beliebtheit, wobei die Anzahl der installierten Balkon-Solaranlagen im Jahr 2023 um vierfach gestiegen ist und weiterhin wächst. Alle streben danach, sich mit Energie selbst zu versorgen und zumindest teilweise von der Energieversorgung unabhängig zu machen.

Der Trend geht zum Balkonkraftwerk

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk, auch bekannt als Mini-Photovoltaik-System, Plug-and-Play-Photovoltaik oder Plug-and-Play-Solaranlage, wandelt Solarenergie in Ströme um. Obwohl diese Geräte als Balkonkraftwerk bezeichnet werden, können sie auch an vielen anderen Orten installiert werden, wie z. B. auf Garagendächern, in Gärten, auf Terrassen, an Wänden oder Fensterbänken.
Das Balkonkraftwerk besteht in der Regel aus vier Teilen: Solarmodulen (PV), Wechselrichtern, Halterung und Steckern (Schuko oder Wieland). Natürlich können Sie auch zusätzliche Stromspeicher nach Ihrem Energiebedarf erweitern. Mit dem VitaPower-Balkenkraftwerksspeicher von Alpha ESS können Sie Ihre Solarenergie optimal nutzen. Egal, ob auf Balkonen, in Gärten oder in anderen Außenbereichen, können die Kunden mit dem VitaPower-Balkenenergiespeichersystem Energien speichern und jederzeit wieder nutzen, um sich selbst versorgen und unabhängig vom Stromnetz machen zu können.

Wie funktioniert ein Balkonkraftwerksystem?

  • Ein Balkonkraftwerksystem hat in der Regel ein oder zwei Solarmodule (PV). Wenn die Sonne strahlt, wird die Solarenergie in Gleichstrom (DC) umgewandelt.
  • Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in verwendbaren Wechselstrom (AC) um und wird ins Stromnetz eingespeist.
  • Wenn noch ein Speicher nachgerüstet wird, wird die übrige Solarenergie tagesüber gespeichert und kann dann abends genutzt werden.

Was soll ich vor dem Kauf eines Balkonkraftwerkgeräts aufpassen? 

Bevor eine Entscheidung für den Kauf eines Balkonkraftwerkgeräts getroffen wird, sollen mehrere Sachen berücksichtigt werden: Ausrichtung und Winkel bei Installation, Umgebungsbedingungen vor Ort und Abstimmung mit dem Eigentümer.

Idealer Standort zur Installation eines Balkonkraftwerkgeräts

Zunächst muss überprüft werden, ob es einen geeigneten Ort für die Installation des Mini-Photovoltaiksystems gibt. Es sollte genügend Platz auf dem Balkongeländer, im Garten, auf dem Dach des Garagens oder anderen Orten geben, um diese Solaranlage zu installieren. Wenn Sie über ein Speichersystem verfügen, wird empfohlen, das Solarstromspeichersystem an einem trockenen Ort aufzustellen, der vor übermäßiger Kälte und Hitze geschützt ist, um die Lebensdauer der Batterien zu gewährleisten. Die Ausrichtung des Balkonkraftwerkgeräts ist ebenfalls wichtig und sollte idealerweise nach Süden zeigen, da dies die beste Ausrichtung ist, um den ganzen Tag über Sonnenlicht einzufangen.

Der geeignete Standort

Neben der Ausrichtung der Solarpanels, die die Erträge beeinflusst, hat auch der Neigungswinkel der Installation Auswirkungen. Diese Unterschiede können je nach Jahreszeit korrigiert werden. Wenn der optimale Neigungswinkel für maximale Sonneneinstrahlung zwischen 30 und 35 Grad liegt, sollte dieser im Winter bei flachem Sonnenstand auf 35 bis 40 Grad angepasst werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Solarpanels stets optimal Sonnenlicht absorbieren.

Einverständnis zur Anbringung

Als Mieter müssen Sie auch die Zustimmung des Vermieters zur Installation einer Balkonkraftwerk-Anlage einholen. Im Allgemeinen kann der Vermieter die Installation von kleinen Solaranlagen ablehnen, aber dies erfordert einen berechtigten Grund. Darüber hinaus hat die Bundesregierung angekündigt, dass Balkonkraftwerke in Zukunft in die Privilegien des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) und des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) aufgenommen werden sollen. Dies bedeutet, dass Mieter das legale Recht haben, Mini-Photovoltaikanlagen zu installieren.

Wie viele Balkonkraftwerke sind erlaubt?

Für Mieter und Hausbesitzer, die Schwierigkeiten bei der Installation konventioneller Solaranlagen haben, sind Balkonkraftwerke besonders geeignet. Diese Mini-Solarenergiesysteme sind sofort einsatzbereit und erfordern daher keine professionelle Installation. Gemäß VDE-Vorschriften kann theoretisch ein Haushalt mehrere Plug-and-Play-Solarsysteme anschließen, jedoch darf die Einspeiseleistung 600 W nicht überschreiten (nach den neuen Vorschriften wird die Einspeiseleistung auf 800 W erhöht). Da in Deutschland jeder Haushalt dreiphasig ist und pro Leitung ein Balkonkraftwerk erlaubt ist, können maximal drei Balkonkraftwerke installiert werden. Es ist jedoch für die meisten Menschen schwierig zu erkennen, welcher Steckdose in ihrem Haus welche Leitung entspricht. Daher wird empfohlen, sich vor der Installation mehrerer Balkonkraftwerke von einem Fachmann beraten zu lassen.

Balkonkraftwerk: Gesetz 2024

Die Bundesregierung plant, den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstromverbrauch in Deutschland bis 2030 von derzeit 40 % auf 80 % zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Robert Habeck im Jahr 2023 im Bundestag die Photovoltaikstrategie vorgestellt, die als Vorlage für ein neues Gesetz im Rahmen des Solarpaketes I und II dient. Ab 2024 gelten folgende Änderungen und neue Vorschriften für Balkonkraftwerke:

  • 800 W-Einspeisebegrenzung: Die Einspeiseleistung von Balkonkraftwerken ins Netz wird von 600 W auf 800 W erhöht.
  • Vereinfachte Registrierungsregeln für Balkonkraftwerke: Nach Inkrafttreten der neuen Vorschriften im Jahr 2024 müssen Balkonkraftwerke nur noch im Marktstammdatenregister registriert werden. Eine separate Meldung an den Netzbetreiber ist nicht mehr erforderlich.
  • Explizite Erlaubnis zur Verwendung von Schuko-Steckern: Schuko-Stecker sind nicht mehr explizit verboten und erhalten ab 2024 eine offizielle Genehmigung.
  • Vorübergehende Zulassung von rückwärts laufenden Zählern:Bisher war die Installation von Balkonkraftwerken ohne Zweirichtungszähler nicht erlaubt. Ab 2024 wird vorübergehend gestattet, Plug-and-Play-Solaranlagen kurzfristig an einen Rückwärtszähler anzuschließen, bis ein neuer Zähler installiert ist.
  • Gesamtleistung der Solarmodule auf 2000 Wp begrenzt: Die Gesamtleistung der Solarmodule von Balkonkraftwerken darf 2000 Wp nicht überü
  • Keine Einstufung von Balkonkraftwerken als Bauprodukte mehr: Balkon- und Solaranlagen werden nicht mehr als Bauwerk betrachtet, was bedeutet, dass Balkonkraftwerke auch in Höhen über 4 Metern installiert werden können. Darüber hinaus gilt die Beschränkung auf zwei Quadratmeter Modulgröße nicht mehr.
  • Balkonkraftwerke als Privilegien: Zukünftig werden Balkon-Photovoltaikanlagen in das Privilegienverzeichnis aufgenommen, um Mietern das Recht zur Betreibung von Solarkraftwerken zu geben.

Was kostet ein Balkonkraftwerk?

Seit Januar 2023, als die Mehrwertsteuer erlassen wurde, hat sich der Wettbewerb auf dem Markt verschärft und die Herstellungskosten sind gesunken, sodass der Startpreis für Mini-Solaranlagen jetzt bei einigen Hundert Euro liegt. Die Kosten für eine komplette 800-Watt-Balkon-Solaranlage mit Kabeln, Wechselrichter, Solarmodulen und Gestell liegen zwischen 400 und 1200 Euro, abhängig von der Anzahl der Module.  Die Leistung (Watt) und Qualität jedes Moduls beeinflussen ebenfalls den Preis. Wenn Sie keine Plug-and-Play-Solarsysteme selbst installieren möchten und die Kosten des Anbieters nicht die Installationskosten decken, können zusätzliche Installationskosten entstehen.

Balkonkraftwerk Förderung 2024

Die Bundesländer Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen sowie immer mehr Städte und Gemeinden bieten finanzielle Förderung für Mieterinnen und Mieter an, die Mini-Solaranlagen anschaffen und installieren lassen wollen. Sie betragen je nach Wohnort und Wattzahl zwischen 50 und 500 Euro. Teils muss man die Zuschüsse vor dem Kauf beantragen, Teils danach.
 
Hinzu kommt, dass seit 2023 keine Mehrwertsteuer auf die Mini-Solaranlagen anfällt. Somit sparen Privatpersonen nochmals 19 Prozent bei der Anschaffung. Eine Einspeisevergütung für den nicht genutzten Solarstrom, der ins öffentliche Netz fließt, gibt es bei Balkonkraftwerken nicht. Nur Besitzer größerer Photovoltaikanlagen können Solarstrom an Netzbetreiber verkaufen.

Fazit

Die Balkonkraftwerke bieten Wohnungseigentümern oder Familien, die keine Möglichkeit haben, eine große Photovoltaikanlage zu kaufen, eine gute Lösung. Ab 2024 werden die Richtlinien für Balkonkraftwerke weiter gelockert, um die Legalisierung von Mini-Solaranlagen mit einer Leistung von 800 Watt zu ermöglichen und den Registrierungs- und Installationsprozess zu vereinfachen. Für Nutzer, die sich der Energiewende anschließen und ein grünes Leben genießen möchten, sind Balkonkraftwerke eine gute Wahl.

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